28.03.2022 - 16.17 - Brandeinsatz, Großbrand - Brand Recyclingmüll, Fa. Schwarz, Robert-Bosch-Ring, Ortsteil Flehingen

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Veröffentlicht: Montag, 28. März 2022 22:39
Geschrieben von MW
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Zu einem Brandeinsatz wurde am Montag, 28.03.22 um 16.17 Uhr zunächst die Abteilung Flehingen mit den Stichworten „Kleinbrand – Brennt Müll auf freier Fläche“ von der integrierten Leitstelle Karlsruhe in den Robert-Bosch-Ring im interkommunalen Industriegebiet „Kreuzgarten“ in Flehingen alarmiert. Zahlreiche weitere Notrufe innerhalb kurzer Zeit und eine große, schwarze Rauchwolke über dem Brandobjekt bei der Recyclingfirma Schwarz unweit des Flehinger Feuerwehrhauses ließ die anrückenden Kräfte allerdings einen größeren Brand vermuten, weshalb von der Leitstelle auch umgehend die Alarmstufe erhöht und die Abteilung Oberderdingen hinzu alarmiert wurde.

Nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte vor Ort stellte sich heraus, dass es in einem Abteil eines überdachten Lagerbereichs zu einem Brand eines größeren Haufens zur Weiterverwertung gelagerten Schrotts und Sperrmülls gekommen war, woraufhin eine weitere Alarmstufenerhöhung auf „Brand 4 – Lagerhallenbrand“ veranlasst wurde. Somit wurde Vollalarm für die Gesamtwehr Oberderdingen mit allen drei Abteilungen ausgelöst und Überlandhilfe von den Feuerwehren aus Zaisenhausen, Sulzfeld, Bretten und Bruchsal unter anderem mit Sonderfahrzeugen angefordert. Zudem wurde die gemeinsame Führungsgruppe Unterkreis Bretten-Ost, bestehend aus Führungskräften der Wehren Kürnbach, Sulzfeld und Zaisenhausen zur Unterstützung der örtlichen Einsatzleitung alarmiert. Mitarbeiter hatten bereits mit etlichen Feuerlöschern und einem Schlauch erste Löschmaßnahmen eingeleitet.

An der Einsatzstelle wurde von der Feuerwehr vom Robert-Bosch-Ring über den Betriebshof sowie von der Kreuzgartenallee aus umgehend ein massiver Löschangriff mit mehreren Trupps unter Atemschutz mit insgesamt 3C- und 2B-Rohren sowie zeitweise einem Monitor eingeleitet, um ein Übergreifen des Feuers auf die Halle und die angrenzenden Müllberge zu verhindern und den Brand zu bekämpfen. Dafür musste mit einem Trennschleifer auch eine Öffnung in die Wellblechfassade der Rückwand des überdachten Lagers (Kreuzgartenallee) geschnitten werden. Außerdem war eine Betriebstankstelle mit unterirdischem Tank sowie eine angrenzende Lager- / Maschinenhalle im unmittelbaren Gefahrenbereich und somit von einem Übergreifen des Feuers bedroht. Eine Brandausbreitung konnte aber letztlich verhindert werden.

Zur Unterstützung der Brandbekämpfung und zur Entrauchung wurde im Verlauf von der Feuerwehr Bruchsal zusätzlich ein Löschunterstützungsfahrzeug LUF 60 (ferngesteuertes Kettenfahrzeug mit großem Überdrucklüfter zur Belüftung und gleichzeitigem Einsatz von Wassernebel) eingesetzt. Mit einem firmeneigenen Umschlagbagger wurde das Brandgut auf einer Fläche im Freien auseinandergezogen, um es so besser ablöschen zu können.

Um die Wasserversorgung sicherzustellen und ausreichend Löschwasser vor Ort bereitstellen zu können, wurden teils längere Schlauchstrecken von diversen Hydranten aufgebaut und zusätzlich von der Feuerwehrabteilung Bretten-Diedelsheim ein Abrollbehälter Wassertank (9000 Liter) sowie ein weiteres Tanklöschfahrzeug TLF 3000 der Abteilung Bretten angefordert. Wasserführende Fahrzeuge fuhren zudem im Pendelverkehr Löschwasser an die Einsatzstelle. Vorsorglich wurde auch ein Abrollbehälter mit Sonderlöschmittel von der Feuerwehr Bruchsal zur Einsatzstelle gebracht, musste aber letztlich nicht eingesetzt werden.

Die Lösch- und Nachlöscharbeiten zogen sich über mehrere Stunden hin, weshalb im Austausch auch weitere Atemschutzgeräteträger der Abteilung Großvillars eingesetzt wurden. Weitere Atemschutzgeräte und Ersatzflaschen wurden von einem mit Atemschutzmodulen beladenen Logistikfahrzeug der Feuerwehr Bretten bereitgestellt.

Da von der Rauchwolke, die in nördliche Richtung zog, eine Geruchsbelästigung ausging und weitere Gefahren nicht ausgeschlossen werden konnten, wurde die Bevölkerung über die Warn-Apps „NINA“ und „Katwarn“ vorsorglich informiert und gewarnt sowie der ABC-Erkundungswagen des ABC-Zugs der Feuerwehr Bretten für Messungen nachgefordert. Die Luft- und Löschwassermessungen blieben aber ohne Feststellung.

Da zeitweise nicht klar war, ob das Löschwasser eventuell kontaminiert sein könnte, wurde die Kläranlage informiert und eine Mitarbeiterin der unteren Wasserbehörde des Landratsamtes Karlsruhe verständigt, die sich vor Ort ein Bild vom Geschehen machte. Letztlich konnte Entwarnung gegeben werden und der zwischenzeitlich in Bereitschaft gehaltene, spezielle Saugtankwagen der Berufsfeuerwehr Heilbronn wieder abbestellt werden.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Bertram Maier war ebenfalls nach Flehingen geeilt und unterstützte die Einsatzleitung um Kommandant Thomas Meffle. Ebenso machten sich der stellvertretende Bürgermeister Oskar Combe und die Leiterin des Bürgeramts (Ordnungsamt) Raphaela Trumpp vor Ort ein Bild von der Lage. Vom Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe war Pressesprecher Patric Paulus mit einem Fahrzeug angerückt.

Die Löscharbeiten konnten gegen 21.15 Uhr beendet und die Einsatzstelle wieder an den Betreiber übergeben werden. Von der Abteilung Flehingen wurde am Abend nochmals zwei Brandnachschauen mit der Wärmebildkamera ohne Feststellung durchgeführt.

Zur Sicherstellung des Grundschutzes in der Region wurden im Verlauf des Einsatzes Einheiten herausgelöst uns als Einsatzreserve die Drehleiter der Abteilung Flehingen, die Löschgruppenfahrzeuge aus Zaisenhausen und von der Abteilung Großvillars sowie der Mannschaftstransportwagen der Feuerwehr Zaisenhausen im Flehinger Feuerwehrhaus in Bereitschaft gehalten.

Der Rettungsdienst war unter der Leitung des organisatorischen Leiters Rettungsdienst Patrick Fiedler zur Absicherung der Einsatzkräfte vorsorglich mit Notarzt, sechs Mitarbeitern und drei Fahrzeugen vor Ort, musste aber nicht tätig werden, verletzt wurde niemand. Sanitätsdienstlich wurde der Rettungsdienst von 14 Helfer*innen der Bereitschaften der beiden DRK-Ortsvereine Flehingen und Oberderdingen unterstützt. Sie übernahmen zudem die Verpflegung der Einsatzkräfte mit Getränken und Essen.

Während des Einsatzes musste die Brandstelle großräumig abgesperrt werden, weshalb auch Teile des Robert-Bosch-Rings und der Kreuzgartenallee (Ortsentlastungsstraße Flehingen) für den Straßenverkehr zeitweise voll gesperrt werden mussten.

Im Einsatz waren mehr als 125 Feuerwehrangehörige der Feuerwehren Oberderdingen mit allen drei Abteilungen, Bretten, Bretten-Diedelsheim, Bruchsal, Kürnbach, Sulzfeld und Zaisenhausen mit 33 Fahrzeugen sowie der der Rettungsdienst der DRK-Kreisverbände Karlsruhe und Heilbronn mit zwei Notärzten und sechs Mitarbeiter*innen und vier Fahrzeugen. 14 Kräfte der beiden DRK-Ortsvereine Flehingen und Oberderdingen waren mit vier Fahrzeugen angerückt bzw. in Bereitschaft. Die Polizei war mit vier Beamtinnen/Beamten und zwei Fahrzeugen der Schutzpolizei vom Revier Bretten und im weiteren Verlauf mit der Kriminalpolizei vor Ort und hat die Ermittlungen aufgenommen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen eingesetzten Einsatzkräften für die gute Zusammenarbeit und den reibungslosen, professionellen Einsatzablauf.

Fahrzeugübersicht

Feuerwehr:

Rettungsdienst:

DRK-Ortverein Flehingen: Notfallhilfeeinsatzfahrzeug, Mannschaftstransportwagen MTW

DRK-Ortsverein Oberderdingen: Krankenwagen KTW-4, Mannschaftstransportwagen MTW

Polizei: 2 Streifenwagen (Revier Bretten)

 

Dazu der Bericht vom Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe

Feuerwehr mit Großaufgebot in Oberderdinger Industriegebiet

Die Freiwillige Feuerwehr Oberderdingen Abteilung Flehingen wurde gegen 16:15 Uhr von der Integrierten Leitstelle in Karlsruhe zunächst zu einem „Müllbrand auf freier Fläche“ in den Robert-Bosch-Ring im Ortsteil Flehingen alarmiert. Dort sei in einem Abfallentsorgungsunternehmen zu einem Brand gekommen.

Aufgrund weiterer zahlreich eingehender Notrufe in der Leitstelle sowie der Bestätigung einer starken Rauchentwicklung des ersten anfahrenden Fahrzeuges der Feuerwehr Flehingen wurde das Alarmstichwort auf „B4 - Lagerhallenbrand“ erhöht.

Aufgrund dessen wurden weitere Lösch- und Sonderfahrzeuge der Abteilungen Oberderdingen und Großvillars sowie die Führungsgruppe des Unterkreises Bretten-Ost der Feuerwehren aus Bretten, Sulzfeld, Zaisenhausen und Kürnbach nachalarmiert. Vorsorglich wurden von der Feuerwehr Bruchsal der Abrollbehälter Sonderlöschmittel sowie das Löschunterstützungsfahrzeug LUF60 und von der Feuerwehr Bretten der ABC-Erkunder von der Einsatzleitung angefordert.

Nach der ersten Erkundung stellte sich heraus, dass der Brand nicht direkt im Freien ausgebrochen war, sondern in einem überdachten Bereich, der nach vorne hin offen ist. Hier wird in einzelnen Parzellen verschiedene Sorten von Müll gelagert. Vom Brand war ein Bereich betroffen, in dem mehrere Kubikmeter Schrott und Sperrmüll zur weiteren Verwertung gelagert war.

Die ersten eintreffende Löschfahrzeuge bauten zunächst nach zwei Seiten hin einen Löschangriff auf, um die benachbarten Parzellen vor einem Übergreifen der Flammen zu verhindern. Diese Maßnahmen führten nach einiger Zeit zu seinem sichtbaren Erfolg. Aufgrund der massiven Rauchentwicklung konnten diese Arbeiten nur durch mehrere Trupps unter Atemschutz durchgeführt werden. Die Bevölkerung wurde unterdessen über die Warnapp NINA über die Geruchsbelästigung durch den Brandrauch informiert. Diese sollten Fenster und Türen geschlossen halten. Das Erkundungsfahrzeug der Feuerwehr Bretten führte zudem im angrenzenden Wohngebiet verschiedene Messungen durch, diese waren glücklicherweise ohne Resultat.

Durch einen Bagger mit Greifarm der betroffenen Firma wurde das Brandgut vom überdachten Bereich in einen freien Bereich im Hof verbracht und dort mit mehreren C-Rohren weiter abgelöscht. Unterstützt wurden die Kräfte dabei durch das LUF60 der Feuerwehr Bruchsal, welches über den erzeugten Löschnebel zum einen die Sicht ein wenig verbesserte sowie das Brandgut beim Herausholen durch den Bagger abgelöscht wurde. Diese Maßnahmen zogen sich über mehrere Stunden hin. Die Verpflegung der Einsatzkräfte der Feuerwehr mit Getränken und Essen übernahmen die DRK Bereitschaften aus Oberderdingen und Flehingen.

Die Feuerwehren aus Oberdingen, Sulzfeld, Zaisenhausen, Kürnbach, Bretten und Bruchsal waren unter der Leitung des Kommandanten Thomas Meffle mit 25 Fahrzeugen und rund 100 Einsatzkräften mehrere Stunden im Einsatz. Gegen 20:25 Uhr konnte der Leitstelle Feuer schwarz gemeldet sowie die NINA Warnung zurückgenommen werden. Zur Brandursache sowie zur Schadenshöhe kann die Feuerwehr keine Angaben machen. Seitens der Feuerwehr wird für die kommenden Stunden eine Brandwache eingerichtet.

Unter der Organisatorischen Leitung von Patrick Fiedler waren der Rettungsdienst mit einem Notarztwagen, einem Rettungswagen sowie den DRK Bereitschaften aus Oberderdingen und Flehingen mit rund 15 Kräften im Einsatz. Vielen Dank an die Helferinnen und Helfer für die Verpflegung der Einsatzkräfte mit Essen und Getränken.

Ebenfalls waren der Stellvertretende Bürgermeister Oskar Combe sowie der Stellvertretende Kreisbrandmeister Bertram Maier zur Einsatzstelle gekommen um sich ein Bild der Lage zur verschaffen.

Die Polizei war mit mehreren Streifenwagen und Beamten zur Absicherung der Einsatzstelle vor Ort.

Bericht: Patric Paulus, Pressesprecher Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe

 

Dazu der Bericht des Polizeipräsidiums Karlsruhe

Brand auf Firmengelände in Oberderdingen-Flehingen

Zu einem Brand auf einem Firmengelände mit einer massiven Rauchentwicklung kam es am Montagnachmittag in Oberderdingen-Flehingen.

Aus bislang unbekannter Ursache gerieten gegen 16.15 Uhr in einem überdachten Bereich eines im Industriegebiet Flehingen ansässigen Unternehmens mehrere Kubikmeter Sperrmüll in Brand.

Die von den Angestellten des Versorgungsbetriebes sofort verständigte Feuerwehr und der schnelle Beginn der Löschmaßnahmen verhinderten ein weiteres Ausbreiten der Flammen. Der zur Verwertung gelagerte brennende Sperrmüll konnte mit einem Bagger nebst Greifarm in den Freibereich des Firmengeländes gezogen und durch die Feuerwehr gelöscht werden. Der Brandfortschritt über das Wellblechdach hinaus auf weitere Gebäudeteile war so zu verhindern.

Durch die starke, sich in Richtung Kürnbach ausbreitende Rauchwolke erfolgte eine Warnung der Bevölkerung durch die Warnapp NINA, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Mehrere Messungen der Feuerwehr Bretten in den angrenzenden Wohngebieten blieben glücklicherweise ohne Resultat. Eine Gefährdung der Bevölkerung durch gesundheitsschädliche Stoffe war somit auszuschließen.

Die Löscharbeiten, bei denen rund 25 Fahrzeuge und etwa 100 Einsatzkräfte umliegender Feuerwehren eingesetzt waren, zogen sich bis etwa 20.30 Uhr.

Die Kriminaltechnik der Polizei Karlsruhe ist aktuell noch vor Ort, um entsprechende Untersuchungen zur Brandursache durchzuführen. Nach aktuellem Stand steht die Schadenshöhe noch nicht abschließend fest.

Quelle: Dennis Krull, Pressestelle Polizeipräsidium Karlsruhe, Presseportal, 29.03.22

 

 

Fotos: Feuerwehr Oberderdingen, Feuerwehr Kürnbach