12.10.2019 - Landesfeuerwehrversammlung 2019 in Heilbronn

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Veröffentlicht: Samstag, 12. Oktober 2019 15:27
Geschrieben von PM IM BW
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Heilbronn. Anlässlich der Landesfeuerwehrversammlung 2019 in Heilbronn hat sich Innenminister Thomas Strobl bei den mehr als 160.000 Feuerwehrangehörigen in Baden-Württemberg für ihr Engagement bedankt. Zugleich hob der Innenminister hervor, in welchen Bereichen sich das Land für die Feuerwehren einsetzt.

„Den mehr als 160.000 Feuerwehrangehörigen in Baden-Württemberg danke ich herzlich für ihren uneigennützigen Einsatz und für die herausragende Arbeit. Unsere Feuerwehrfrauen und -männer tragen einen beachtlichen Teil zu einem sicheren Baden-Württemberg bei,“ sagte Minister Thomas Strobl mit Blick auf das große Zusammentreffen der Feuerwehrfrauen und -männer aus allen Teilen Baden-Württembergs an diesem Wochenende in Heilbronn. Minister Thomas Strobl selbst besuchte das Treffen der Delegierten der Stadt- und Kreisverbände des Landes am Samstag, 12. Oktober 2019.

„Ein wichtiges Anliegen ist mir, dass unsere Feuerwehren auf künftige Entwicklungen gut vorbereitet sind. Bei dem vom Innenministerium veranstalteten Waldbrandsymposium im Juli 2019 habe ich gemeinsam mit unseren Feuerwehren die Bekämpfung von Waldbränden beleuchtet. Zeitnah setzen wir nun die dort entwickelten Lösungen um. Zum Beispiel werden wir zwei unserer Polizeihubschrauber aufrüsten, damit diese als ‚fliegende Sprinkleranlagen‘ in schwer zugänglichem Gelände die Einsatzkräfte am Boden unterstützen und Waldbrände auch zukünftig möglichst schnell gelöscht werden können. Wenn wir von unseren Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern im Einsatz Höchstleistung abverlangen, dann müssen wir sie auch bestmöglich unterstützen. Deshalb haben wir diese Mittel in den Haushaltsentwurf eingebracht“, so Minister Thomas Strobl. Dank der Schlagkraft und Schnelligkeit vieler bodengebundener Einsatzkräfte in gut erschlossenen Wäldern ist Baden-Württemberg bei der Bekämpfung von Waldbränden bereits gut aufgestellt. Ergänzend dazu stehen bisher schon Hubschrauber der Bundeswehr und der Bundespolizei zur Brandbekämpfung aus der Luft bereit. Auch können die Feuerwehren im Land auf weitere Luftunterstützung durch das Europäischen Katstrophenschutzverfahren bauen. Die Luftunterstützung ist für großflächige Waldbrände vorgesehen – eine Situation, die in Baden-Württemberg bisher eher unwahrscheinlich war. Das in den letzten Wochen verstärkt auftretende Absterben großer zusammenhängender Baumbestände hat die Gefahrenlage jedoch merklich verändert. Hinzu kommt, dass insbesondere im Naturpark Schwarzwald aufgrund fehlender Waldbewirtschaftung immer weniger gut befahrbare Waldwege bestehen. Das erschwert die Waldbrandbekämpfung am Boden.

 

„Unsere Feuerwehren engagieren sich für den Schutz der baden-württembergischen Wälder“

Innenminister Thomas Strobl

"Ich sehe es als meine Pflicht und mein Selbstverständnis an, alles dafür zu tun, dass die hochengagierten Feuerwehrangehörigen ihre oft auch gefährliche Arbeit bestmöglich erfüllen können. So freue ich mich, den Vertretern unserer Feuerwehren gute Nachrichten nach Heilbronn mitbringen zu können: „Wir werden die Leistungen bei der Unfallfürsorge verunfallter Feuerwehrangehöriger weiter verbessern. Das ist ein Thema, das mir besonders wichtig ist,“ so der Innenminister.

Gleiches gilt auch für die Entwicklung bei der Feuerschutzsteuer. Hier stehen für das Feuerwehrwesen in diesem Jahr 65 Millionen Euro zur Verfügung und in den aktuellen Haushaltsverhandlungen haben wir den Rekordbetrag von 68 Millionen Euro für 2021 eingebracht. Minister Strobl versichert: „Diese Mittel setzt die Landesregierung vollumfänglich für die Feuerwehren ein. Das Land steht damit als verlässlicher Partner an der Seite der Feuerwehren und Gemeinden!“

Quelle: Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg, 12.10.19

 

Feuerwehrpräsident platziert Eckpunkte für die Weiterentwicklung der baden-württembergischen Feuerwehren

Der Lan­des­feu­er­wehr­ver­band Ba­den-Würt­tem­berg hat am 12. Ok­to­ber sei­ne jähr­li­che Ver­eins- und Ver­bands­ver­samm­lung ab­ge­hal­ten und in der Heil­bron­ner red­blue-Ver­an­stal­tungs­a­re­na über 500 Feu­er­wehr-Füh­rungs­kräf­te des Lan­des so­wie Ver­tre­ter aus Po­li­tik, In­dus­trie und Wirt­schaft be­grüßt. Der Ver­band ver­tritt die In­ter­es­sen al­ler ba­den-würt­tem­ber­gi­schen Feu­er­weh­ren mit der­zeit über 182.000 Feu­er­wehr­an­ge­hö­ri­gen. Auch wenn das Feu­er­wehr­we­sen in un­se­rem Land der­zeit her­vor­ra­gend auf­ge­stellt sei, dür­fe man beim Tem­po nicht nach­las­sen, pro­pa­gier­te Dr. Frank Knöd­ler, Prä­si­dent des Lan­des­feu­er­wehr­ver­ban­des Ba­den-Würt­tem­berg, und for­der­te vom Land mehr Un­ter­stüt­zung für die Wei­ter­bil­dung, die so­zia­le Ab­si­che­rung der eh­ren­amt­li­chen Feu­er­wehr­an­ge­hö­ri­gen und den vor­beu­gen­den bau­li­chen Brand­schutz. Au­ßer­dem for­der­te Knöd­ler den in Heil­bronn an­we­sen­den In­nen­mi­nis­ter Tho­mas Strobl auf, sich nun zeit­nah zu äu­ßern, wo­hin die Rei­se bei den In­te­grier­ten Leit­stel­len im Land ge­hen wer­de.

Der Prä­si­dent des Lan­des­feu­er­wehr­ver­ban­des Ba­den-Würt­tem­berg, Dr. Frank Knöd­ler, dank­te dem an­we­sen­den In­nen­mi­nis­ter Tho­mas Strobl und sei­nem Team für die kon­struk­ti­ve Zu­sam­men­ar­beit und plat­zier­te gleich­zei­tig vier zen­tra­le For­de­run­gen an das Land, mit der man das Feu­er­wehr­we­sen im Land wei­ter stär­ken und zu­kunfts­si­cher ma­chen wol­le.

Mehr Geld für den Lan­des­feu­er­wehr­ver­band für zu­sätz­li­che Wei­ter­bil­dungs­bau­stei­ne

Ei­ne qua­li­fi­zier­te Aus-, Fort- und Wei­ter­bil­dung ist die Grund­la­ge da­für, dass die Feu­er­weh­ren er­folg­reich agie­ren kön­nen. Da die Lan­des­feu­er­wehr­schu­le an­ge­sichts der ak­tu­ell voll­kom­men aus­ge­schöpf­ten Ka­pa­zi­tä­ten nicht im­mer ent­spre­chend schnell und in der not­wen­di­gen pro­fes­sio­nel­len Qua­li­tät auf ak­tu­el­le The­men und Wei­ter­bil­dungs­be­dar­fe re­agie­ren kön­ne, hat Ver­bands­prä­si­dent Dr. Frank Knöd­ler an­ge­bo­ten, hier sei­tens des Lan­des­feu­er­wehr­ver­ban­des zu­sätz­li­che Auf­ga­ben vom Land zu über­neh­men. Al­ler­dings müs­se das Land die jähr­li­chen fi­nan­zi­el­len Zu­wen­dun­gen an den Lan­des­feu­er­wehr­ver­band Ba­den-Würt­tem­berg da­für im Ge­gen­zug deut­lich er­hö­hen.

Ver­bes­se­rung der so­zia­len Ab­si­che­rung von Feu­er­wehr­an­ge­hö­ri­gen

Da der Feu­er­wehr­be­ruf bzw. die Be­ru­fung, Men­schen in Not zu hel­fen, ei­ne Ge­fah­ren ge­neig­te Tä­tig­keit ist, sei man auf ei­ne leis­tungs­fä­hi­ge Un­fall­ver­si­che­rung an­ge­wie­sen. Ge­ra­de des­halb, weil in Ba­den-Würt­tem­berg 97% der Feu­er­wehr­ein­satz­kräf­te rein eh­ren­amt­lich „Ret­ten. Lö­schen. Ber­gen. Schüt­zen.“, hat der Lan­des­feu­er­wehr­ver­band Ba­den-Würt­tem­berg in Heil­bronn mas­siv ei­ne Auf­sto­ckung der Mit­tel an im Feu­er­wehr­dienst in Not ge­ra­te­ne Feu­er­wehr­an­ge­hö­ri­ge bzw. de­ren Hin­ter­blie­be­nen ge­for­dert. Bei­spiels­wei­se sei es nicht ak­zep­ta­bel und auch nicht mehr zeit­ge­mäß, wenn nicht ehe­li­che Le­bens­part­ner von Feu­er­wehr­an­ge­hö­ri­gen, die im Dienst oder im Ein­satz töd­lich ver­un­glü­cken, kei­ne ent­spre­chen­den Leis­tun­gen er­hal­ten kön­nen. An­de­re Bun­des­län­der wie Bran­den­burg oder auch Nie­der­sa­chen, sei­en hier schon deut­lich wei­ter.

Ex­per­ti­se der Feu­er­wehr beim vor­beu­gen­den bau­li­chen Brand­schutz stär­ker nut­zen

„Wer, wenn nicht die Feu­er­wehr weiß, wie es im Brand­fall in Ge­bäu­den tat­säch­lich zu­geht“, lei­te­te der Prä­si­dent des Lan­des­feu­er­wehr­ver­ban­des Ba­den-Würt­tem­berg zu sei­ner drit­ten zen­tra­len For­de­rung an das Land über. Die Ein­sat­z­er­fah­rung der Feu­er­wehr sei da­her ei­ne wich­ti­ge Quel­le, wenn es dar­um geht, auf die we­sent­li­chen Maß­nah­men im vor­beu­gen­den Brand­schutz Wert zu le­gen. Um das theo­re­ti­sche Wis­sen von Brand­schutz­in­ge­nieu­ren und den Pra­xis­er­fah­run­gen der Feu­er­wehr wie­der bes­ser in Ein­klang zu brin­gen, brau­che man ent­spre­chen­de Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­te so­wie ei­ne fach­li­che Un­ter­stüt­zung auf Lan­des­ebe­ne. Knöd­ler for­der­te in Heil­bronn vom Land, zeit­nah ent­spre­chen­de Qua­li­fi­zie­rungs­maß­nah­men an den ba­den-würt­tem­ber­gi­schen Hoch­schu­len so­wie ei­ne stär­ke­re Ver­net­zung die­ser Hoch­schu­len mit den Feu­er­wehr-Bil­dungs­ein­rich­tun­gen zu in­iti­ie­ren.

Gleich­zei­tig wol­le man sein Wis­sen stär­ker ein­brin­gen kön­nen, bei­spiels­wei­se in den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zur ak­tu­ell ver­ab­schie­de­ten Lan­des­bau­ord­nung, mit der das Land den Holz­bau stär­ker er­mög­li­chen wol­le. „Holz ist ein gu­ter Bau­stoff – wenn man es rich­tig macht!“, mahn­te Knöd­ler und lie­fer­te auch gleich sei­ne Be­den­ken: Es kön­ne zu deut­lich kri­ti­sche­ren Brand­ver­läu­fen und ge­fähr­li­chen Rauch­gas­aus­brei­tun­gen kom­men, wenn man auf wei­te­re Kon­kre­ti­sie­run­gen in den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen ver­zich­te. Um dies zu ver­mei­den bot der Ver­bands­prä­si­dent sei­ne Mit­ar­beit bei der wei­te­ren Aus­ge­stal­tung der Rechts­vor­schrif­ten an.

In­te­grier­te Leit­stel­len

Schließ­lich bat der Prä­si­dent des Lan­des­feu­er­wehr­ver­ban­des Ba­den-Würt­tem­berg, Dr. Frank Knöd­ler, den Mi­nis­ter für In­ne­res, Di­gi­ta­li­sie­rung und Mi­gra­ti­on, Tho­mas Strobl, nun ge­gen En­de der lau­fen­den Le­gis­la­tur­pe­ri­ode end­lich „an­zu­sa­gen“, wo­hin die Rei­se bei den In­te­grier­ten Leit­stel­len im Land ge­hen sol­le. Im Ko­ali­ti­ons­ver­trag der Grün-/schwar­zen Lan­des­re­gie­rung war an­ge­kün­digt wor­den, die Leit­stel­len­land­schaft zu über­prü­fen, was in ins­ge­samt zwölf Pro­jekt­sit­zun­gen mit al­len be­tei­lig­ten Part­nern auch hin­rei­chend er­ör­tert wor­den sei. Die Fak­ten lä­gen al­so al­le auf dem Tisch. Die Feu­er­weh­ren des Lan­des hät­ten ih­re Mei­nung nicht ge­än­dert und setz­ten sich für be­reichs­über­grei­fen­de In­te­grier­te Leit­stel­len in staat­li­cher Trä­ger­schaft ein.

Quelle: Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg, www.fwvbw.de, 14.10.19