Einsätze 2005

19.10.2005 - 11.44 - Brandeinsatz, Großbrand, Überlandhilfe - Industriehallendachstuhlbrand, Kraichtal-Gochsheim

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Am Mittwoch, 19.10.05 wurde zunächst um 11:44 Uhr die in Flehingen stationierte Drehleiter der Feuerwehr Oberderdingen von der Einsatzleitung der Feuerwehr Kraichtal zur Einsatzstelle bei der Firma Menzolit-Fibron in Gochsheim angefordert. Dort war infolge von Schweißarbeiten am Dach einer Produktionshalle ein Feuer ausgebrochen.

Zunächst wurden die Feuerwehren aus den Stadtteilen Gochsheim und Münzesheim alarmiert. Aufgrund der raschen Brandausbreitung auf dem rund 3.000m² großen Dach, wurde nach dem Eintreffen der ersten Kräfte an der Einsatzstelle Vollalarm für alle neun Abteilungen der Feuerwehr Kraichtal ausgelöst. Trotz des massiven Löschangriffes über mehrere B- und C-Rohre, wie auch schließlich über das Wenderohr unserer Drehleiter, konnte sich das Feuer auf die komplette Dachfläche, wie auch auf zwei Büroräume ausbreiten. Es galt somit, sowohl die darunter liegenden Produktionsanlagen, als auch angrenzende Gebäude wie Werkstatt, Lackiererei und Verwaltung mit Riegelstellungen zu schützen.

Zur Unterstützung wurde von der Einsatzleitung, die sich aus dem Stadtbrandmeister Rudolf Dieterle, der Führungsgruppe Kraichtal und Kreisbrandmeister Thomas Hauck zusammensetzte, das Löschfahrzeug der Abteilung Oberderdingen, wie auch das Tanklöschfahrzeug und das Tragkraftspritzenfahrzeug der Abteilung Flehingen zur Einsatzstelle geordert. Auch wurde von der Feuerwehr Bretten die Drehleiter und das Löschfahrzeug der Abteilung Stadt zur Unterstützung vor Ort alarmiert.

Durch diese umfangreiche Nachalarmierung von Großfahrzeugen wurden die Kraichtaler Kameraden so unterstützt, dass ein Übergreifen der Flammen auf die erwähnten Gebäudeteile verhindert werden konnte. Aufgrund der enormen Rauchentwicklung, wurde die Bevölkerung von Gochsheim und Münzesheim über Lautsprecherdursachen der Polizei aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Hierbei handelte es sich jedoch nur um eine präventive Maßnahme. Ein erhöhter Schadstoffanteil konnte in der Luft nicht festgestellt werden.

Da sich das Feuer zum größten Teil in der Dachisolierung ausbreitete, entschied man sich die Dachhaut mit Hilfe einer Spezialsäge der Abteilung Oberderdingen zu öffnen, um mögliche Brandnester gezielt ablöschen zu können. Vom Korb der Drehleiter aus, ging ein Kamerad, gesichert mit einer Leine vom Korb der Drehleiter aus, auf das Dach, um dies an bestimmten Stellen aufzutrennen. Die dabei auftauchenden Glutnester wurden von der Drehleiter der Feuerwehr Bretten abgelöscht.

Gegen 15 Uhr stieg lediglich nur noch an vereinzelten Stellen leichter Rauch auf, so dass gegen 16 Uhr die ersten Kräfte die Einsatzstelle wieder verlassen konnten. Schwerere Verletzungen trug zum Glück niemand davon. Lediglich eine Feuerwehrkameradin aus Kraichtal zog sich leichte Beinverletzungen zu und wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Auf diesem Wege die besten Genesungswünsche an die Kameradin.

Die Drehleiter war das letzte Fahrzeug aus Oberderdingen, welches gegen 16:30 Uhr die Einsatzstelle verlies. Die Feuerwehr Kraichtal löschte anschließend die letzten Brandnester ab und stellte eine Brandwache bis zum nächsten morgen ab. Der Schaden an der Produktionshalle beläuft sich in Millionenhöhe. Insgesamt waren 110 Feuerwehrleute mit 19 Fahrzeugen im Einsatz, davon 23 Angehörige der Feuerwehr Oberderdingen mit fünf Fahrzeugen.

 

Fotos: Feuerwehr Oberderdingen

 

Fotos: T. Kull, FF Kraichtal