Einsätze
21.05.2025 - 20.48 - Brandeinsatz, Mittelbrand - Zimmer-/Dachstuhlbrand, Ahornstraße, Stadtteil Flehingen
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 21. Mai 2025 21:33
- Geschrieben von MW
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Nur kurze Zeit später am Mittwochabend, 21.05.25 folgte ein weiterer Einsatz. Um 20.48 Uhr wurden die Abteilungen Flehingen und Oberderdingen von der integrierten Leitstelle Karlsruhe mit der Einsatzmeldung „Zimmerbrand“ erneut zu einem Brandeinsatz, dieses Mal in die Ahornstraße im Stadtteil Flehingen alarmiert. Da sich das Löschgruppenfahrzeug der Abteilung Oberderdingen aufgrund eines technischen Defekts zurzeit in der Werkstatt befindet wurde laut Alarm- und Ausrückeordnung automatisch ein Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Kraichtal hinzugezogen.
Bereits auf der Anfahrt konnten die anrückenden Feuerwehrkräfte weithin sichtbar Feuerschein und eine starke Rauchentwicklung feststellen, so dass umgehend eine Alarmstufenerhöhung auf „Brand 4“ veranlasst wurde, wodurch Vollalarm für alle drei Abteilungen der Feuerwehr Oberderdingen ausgelöst und weitere Kräfte der Feuerwehr Zaisenhausen sowie der Feuerwehr Bretten mit dem Abrollbehälter Atemschutz und die gemeinsame Führungsgruppe Unterkreis Bretten-Ost der Feuerwehren Kürnbach, Oberderdingen, Sulzfeld und Zaisenhausen hinzugezogen wurden.
Nach dem Eintreffen der ersten Kräfte am Einsatzort ergab die Lageerkundung, dass ein Zimmer im Dachgeschoss einer Doppelhaushälfte im Vollbrand stand und die Flammen bereits aus dem Fenster schlugen und auf den Dachstuhl übergegriffen hatten. Alle Bewohner hatten sich bereits in Sicherheit gebracht, sodass sich die Maßnahmen der Feuerwehr ganz auf die Brandbekämpfung richten konnten. Es wurde umgehend ein Löschangriff eingeleitet. Zunächst gingen zwei Trupps unter Atemschutz mit einem C-Rohr und Wärmebildkamera im Innenangriff vor, während über die Drehleiter ein Außenangriff bzw. eine Riegelstellung zum Nachbargebäude vorbereitet wurde. Auf der Drehleiter kam ebenfalls ein Atemschutztrupp mit einem C-Rohr zum Einsatz, das Wenderohr war in Bereitstellung. Parallel dazu wurde die Wasserversorgung aus dem Hydrantennetz aufgebaut und sichergestellt. Zudem kam ein Hochdrucklüfter zum Einsatz. Von nachrückenden Kräften wurde über eine Seitenstraße ein weiterer Löschangriff mit zwei weiteren C-Rohren zur Riegelstellung an der Gebäuderückseite aufgebaut.
Der Brand konnte letztlich zügig gelöscht werden, die Nachlöscharbeiten zogen sich aber bis in die Nacht hinein. Dafür mussten auch große Teile des Daches geöffnet und die Dachziegel entfernt werden. Zwei der acht Bewohner des Mehrparteienhaueses wurden vom Rettungsdienst zur Kontrolle vorsorglich in eine Klinik gebracht. Insgesamt wurden durch den Rettungsdienst sechs Personen gesichtet. Für die Bewohner wurden zudem Notfallseelsorgende zur Betreuung an die Einsatzstelle alarmiert. Im Verlauf des Einsatzes wurden auch zwei Feuerwehrangehörige leicht verletzt und mussten in Krankenhäusern behandelt werden.
Die Einsatzleitung hatte Kommandant Thomas Meffle. Er wurde durch die Führungsgruppe des Unterkreises Bretten-Ost bei der Einsatzführung, Dokumentation und Lagedarstellung unterstützt. Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Bernd Molitor und Bürger-/Ordnungsamtsleiterin Raphaela Trumpp waren vor Ort und unterstützten bzw. kümmerten sich um die Unterbringung der Bewohner, da das betroffen Wohnhaus zunächst nicht mehr bewohnbar ist.
Zur Einsatzstellenhygiene wurde für die eingesetzten, insgesamt 11 Atemschutztrupps eine Hygienestation aufgebaut und betrieben. Hier konnten die Einsatzkräfte die kontaminierte Ausrüstung und persönliche Schutzkleidung ablegen, eine Grobreinigung durchführen und Wechselkleidung anziehen.
Die Löschfahrzeuge der Feuerwehr Zaisenhausen waren zunächst an der Einsatzstelle, wurden jedoch im Verlauf zur Grundschutzsicherung als Wachbereitschaft ins Feuerwehrhaus Flehingen verlegt.
Nach dem Abschluss der Löschmaßnahmen wurde nachts noch mit Hilfe der Drehleiter zum Schutz vor dem Regen eine Notdachplane über das beschädigte Hausdach gezogen und gesichert. Die Plane wurde von der Logistikgruppe der Feuerwehr Waldbronn aus dem Katastropheneinsatzmittellager des Landkreises Karlsruhe zur Einsatzstelle gebracht. Zudem wurden in der Wohnung unterhalb des Brandraums Planen zum Schutz des Mobiliars ausgelegt.
Helfende des DRKs übernahmen im Verlauf die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken, betreuten die betroffenen Personen im DRK-Heim bis die weitere Unterbringung geklärt war und sicherten die Feuerwehrkräfte sanitätsdienstlich ab.
Die Polizei hat noch in der Nacht die Ermittlungen zur Brandursache sowie zur Schadenshöhe aufgenommen.
Im Einsatz bzw. in Bereitstellung waren 30 Feuerwehrangehörige der Abteilung Flehingen mit dem Mittleren Löschfahrzeug MLF, dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 16/20 und der Drehleiter DLA (K) 23/12, 35 Kräfte der Abteilung Oberderdingen mit dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20, dem Einsatzleitwagen ELW 1, dem Gerätewagen-Logistik GW-L2 und dem Mannschaftstransportwagen MTW, 11 Kräfte der Abteilung Großvillars mit dem Mittleren Löschfahrzeug MLF und dem Mannschaftstransportwagen MTW, der stellvertretende Kreisbrandmeister Bernd Molitor mit einem Kommandowagen KdoW, 13 Kräfte der Feuerwehr Bretten, Abteilung Bretten mit dem Wechselladerfahrzeug WLF samt Abrollbehälter Atemschutz, einem Mannschaftstransportwagen MTW, dem Gerätewagen-Logistik GW-L1 und einem Kommandowagen KdoW, neun Kräfte der Feuerwehr Kraichtal, Abteilung Münzesheim mit dem Löschgruppenfahrzeug LF 20/16, fünf Führungskräfte der Feuerwehr Kürnbach mit dem Mannschaftstransportwagen MTW, vier Führungskräfte der Feuerwehr Sulzfeld mit dem Einsatzleitwagen ELW 1, 15 Kräfte der Feuerwehr Zaisenhausen mit dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 10 und dem Löschgruppenfahrzeug LF-KatS sowie zwei Kräfte der Feuerwehr Waldbronn, Abteilung Reichenbach mit einem Mannschaftstransportwagen MTW. Vom Kreisfeuerwehrverband Landkreis Karlsruhe war zudem Pressesprecher Andreas Bimmler mit einem Privatfahrzeug angefahren.
Der Rettungsdienst der DRK-Kreisverbände Karlsruhe und Heilbronn war mit einem Notarzt, fünf Mitarbeitenden, einem Notarzteinsatzfahrzeug NEF aus Eppingen und zwei Rettungswagen RTW von den Wachen Oberderdingen und Kraichtal-Menzingen unter der Leitung des Organisatorischen Leiters Rettungsdienst Maximilian Kässinger, der mit einem Kommandowagen KdoW angerückt war, vor Ort. Von der Einsatzgruppe Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Flehingen waren unter der Leitung von Kevin Arz sieben Helfende mit einem Notfallhilfefahrzeug, einem Krankenwagen KTW und einem Mannschaftstransportwagen MTW im Einsatz, vier weitere waren in Bereitschaft. Der stellvertretende DRK-Kreisbereitschaftsleiter und Zugführer der SEG-Ost Jörg Klebsattel war ebenfalls an der Einsatzstelle.
Die Notfallseelsorge Karlsruhe war mit drei Angehörigen des Kriseninterventionsteams zur Betreuung der Betroffenen und Nachbarn vor Ort.
Die Polizei war mit zwei Beamten und einem Streifenwagen vom Revier Bretten angerückt. Von der Notfallseelsorge Karlsruhe waren zwei Angehörige angerückt. Die Energieversorger EnBW (Strom) und Netze Südwest (Gas) waren jeweils mit einem Mitarbeiter des Störungs-/Bereitschaftsdienstes und einem Fahrzeug vor Ort.
Einsatzende war gegen 2.45 Uhr am Folgetag, das Brandobjekt wurde an die Polizei übergeben. Die Reinigungs- und Aufrüstarbeiten an Geräten, Fahrzeugen und persönlicher Schutzkleidung nahmen in den Folgetagen noch etliche Arbeitsstunden in Anspruch.
An großes Dankeschön geht an unsere Feuerwehrangehörigen und an alle anderen Einsatzkräfte für die ruhige und zielorientierte Zusammenarbeit. Dadurch konnte professionell eine Ausbreitung auf die zweite Gebäudehälfte verhindert werden!
Dazu der Bericht des Polizeipräsidiums Karlsruhe:
Oberderdingen - Brand in Mehrfamilienhaus
Aus bislang ungeklärter Ursache ist am Mittwochabend in einem Mehrfamilienhaus in Flehingen ein Brand ausgebrochen.
Nach ersten Erkenntnissen entfachte sich das Feuer gegen 20:45 Uhr in einer Dachgeschosswohnung des Anwesens in der Ahornstraße und breitete sich in der Folge auf den Dachstuhl des Hauses aus. Die zum Zeitpunkt des Brandes im Haus befindlichen acht Bewohner konnten dieses selbstständig verlassen. Eine 59-jährige Frau und ein 18-Jähriger wurden für nähere Untersuchungen vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht, blieben laut ersten medizinischen Einschätzungen jedoch unverletzt.
Die zahlreichen Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten die Ausbreitung des Brandes schließlich eindämmen. Teile des Mehrfamilienhauses sind derzeit nicht bewohnbar. Das Ordnungsamt der Stadt Oberderdingen organisierte für die betroffenen vier Bewohner eine alternative Unterbringung.
Der entstandene Sachschaden wird vorläufig auf 100.000 Euro geschätzt.
Quelle: Julian Scharer, Pressestelle Polizeipräsidium Karlsruhe / Presseportal, 22.05.25
Fotos: Feuerwehr Oberderdingen
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