26.10.2013 - Alarmübung Abteilung Flehingen
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- Geschrieben von Stefan Kugler
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Mit dem Hinweis „Rauch aus Gebäude – Maschinenfabrik Frank“ wurde am Samstagnachmittag, kurz nach 15 Uhr, Vollalarm für die Abteilung Flehingen ausgelöst. Den Mitgliedern der Flehinger Einsatzabteilung war der Tag der diesjährigen Alarm- und Einsatzübung zwar bekannt, nicht jedoch der genaue Zeitpunkt und die Örtlichkeit die sich die Übungsleitung für ein entsprechendes Szenario ausgedacht hatte. Alarmiert wurde entsprechend über die Feuerwehrleitstelle Karlsruhe mittels Meldeempfänger und gemäß der Alarm- und Ausrückeordnung der Feuerwehr Ober- derdingen. Somit wurde auch die Abteilung Oberderdingen mit einem Löschgruppenfahrzeug und dem Einsatzleitwagen mit in die Übung eingebunden.
Nach nur wenigen Minuten verließ das erste Fahrzeug das Flehinger Feuerwehrhaus in Richtung der „Einsatzstelle“, gefolgt von weiteren Fahrzeugen im Minutentakt. Der Gebäudeeigentümer erklärte sich dankenswertereise bereit, sich mit in die Übung einzubringen und nahm die ersteintreffenden Einsatzkräfte in Empfang. Als Eigentümer, so seine Übungsrolle, hatte er eine Rauchentwicklung im leer stehenden Bürogebäude festgestellt und die Feuerwehr alarmiert. Ebenfalls konnte er eine größere Anzahl an Jugendliche feststellen, die sich noch im Gebäude befinden müssten. Deren genauen Aufenthaltsort oder auch die Brandstelle war ihm allerdings nicht bekannt. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits sämtliche Etagen des Gebäudes (mittels mehreren Nebelmaschinen) stark verraucht.
Nach dieser ersten Erkenntnis im Rahmen seiner Erkundung, veranlasste der Gruppenführer des Flehinger Hilfeleistungslöschfahrzeuges umgehend eine Menschenrettung unter Atemschutz über einen direkten Zugang in den geteilten Kellerbereich. Gleichzeitig machten sich die ersten Personen auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite in den Obergeschossen am Fenster bemerkbar. Deren zügige Rettung übernahm die bereitstehende Drehleiter. Die verletzten, teils auch schwer verletzten Jugendlichen, wurden an das ebenfalls alarmierte und zwischenzeitlich eingetroffene DRK des Ortsverbandes Flehingen übergeben. Unter Bereitschaftleiter Markus Wurzinger wurde so ein Behandlungsplatz eingerichtet, die Verletzten durch den Bereitschaftsarzt Dr. Haag gesichtet und über die weiteren, notwendigen Maßnahmen entschieden. Im Rahmen der Übungsvorbereitung wurden alle Verletzten-Darsteller vom Flehinger DRK mit viel Kunstblut und noch viel mehr Liebe zum Detail entsprechend den jeweiligen Verletzungen „präpariert“.
Über den Hauptzugang ins Treppenhaus mit Zugängen in alle vier Geschosse (Keller, Erdgeschoss und zwei Obergeschosse) wurden weitere Kräfte des Tragkraftspritzenfahrzeuges unter Atemschutz ins Gebäude entsandt. Auch die Kameraden aus Oberderdingen unterstützten die Menschenrettung in dem weitläufigen Gebäude über den Hauptzugang. Da der eigentliche Brand im Keller vermutet wurde veranlasste der Einsatzleiter den Aufbau eines Schaumangriffes, da sich im Keller gefüllte Heizöltanks befanden und ein Brand in diesem Bereich nicht ausgeschlossen werden konnte. In er Zwischenzeit hatte sich auch eine Führungsgruppe, bestehend aus Einsatzkräften beider Abteilungen, am Einsatzleitwagen gebildet. Diese unterstützte als Technische Einsatzleitung den Flehinger Abteilungskommandanten Stefan Kugler bei der Leitung des Einsatzes. An dieser Stelle liefen fortan sämtliche Informationen über das Einsatzgeschehen zusammen und der Einsatz konnte entsprechend koordiniert werden. Nach und nach konnten die sich im Gebäude befindenden Jugendlichen durch die Einsatzkräfte gerettet und dem DRK zur Behandlung übergeben werden. Auch die Brandstelle im Keller und eine zweite im Ersten Obergeschoss des Gebäudes wurden durch die Einsatzkräfte lokalisiert und entsprechend bekämpft. Aufgrund der nach wie vor nicht genau bekannten Anzahl der Vermissten musste letztlich das komplette Gebäude Geschoss für Geschoss und Raum für Raum durch Atemschutzgeräteträger abgesucht werden. Parallel dazu wurde auch mit der Entrauchung des Gebäudes begonnen. Somit konnte letztlich nach sechs geretteten Personen „Keine weiteren Personen mehr im Gebäude!“ und auch „Brand aus!“ gemeldet werden.
Im Einsatz waren, bei herrlichem Sonnenschein, 27 Einsatzkräfte der Abteilung Flehingen mit allen vier Fahrzeugen, sowie mit zwei Fahrzeugen die Abteilung Oberderdingen mit 12 Einsatzkräften. Das DRK Flehingen war mit ebenfalls zwei Fahrzeugen und 13 Einsatzkräften vor Ort. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Hilfsorganisationen Feuerwehr und DRK funktionierte wieder einwandfrei, wie auch die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte der Feuerwehr. So zahlte sich auch die in diesem Jahr schwerpunktmäßige Ausbildung der Führungskräfte hinsichtlich dem Arbeiten in einer Führungsgruppe deutlich aus.
Alles in Allem bestätigte die Übungsleitung, bestehend aus Holger Schneefeld, Lothar Trenkle und Tilo Pfersching, ein unbestrittenes Erreichen des Übungsziels. Selbstverständlich wurde aber auch das ein oder andere Optimierungspotential erkannt, was nun in künftigen Übungen berücksichtigt wird.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Familie Wickenhäuser für das zur Verfügung stellen Des Übungsobjektes und an Herrn Wickenhäuser für die Unterstützung während der Übung. Danke aber auch an die Mitglieder des DRK Flehingen für die Teilnahme und an Karin Sebold und ihren Helfern Für das Schminken der Verletzten-Darsteller. Vielen Dank auch an die Abteilung Oberderdingen für die Teilnahme an der gemeinsamen Übung und an unseren Fachgebietsleiter Führungsgruppe Tino Germinario für die Vorbereitung und Unterstützung während der Übung. Und Danke natürlich auch An die Übungsleitung für die Ausarbeitung und Vorbereitung dieser sehr sehr guten Übung!
Bis zum nächsten Mal…