Einsätze
17.06.2025 - 15.59 - Brandeinsatz, Großbrand - Scheunenvollbrand, Mühlweg, Kernstadt Oberderdingen
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- Veröffentlicht: Dienstag, 17. Juni 2025 19:47
- Geschrieben von MW
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Am Dienstagnachmittag, 17.06.25 wurden die Abteilungen Oberderdingen und Großvillars sowie die Drehleiter der Abteilung Flehingen um 15.59 Uhr von der integrierten Leitstelle Karlsruhe mit der Meldung „Brand Scheune / Stall“ zu einem Brandeinsatz in den Mühlweg alarmiert. Von dort wurde der Brand einer Scheune bei der „Oberen Mühle“ gemeldet.
Bereits auf der Anfahrt deutete eine weithin sichtbare, große, schwarze Rauchwolke auf ein größeres Brandgeschehen hin. Nach dem Eintreffen der ersten Kräfte und der Lageerkundung konnte festgestellt werden, dass eine Scheune der ehemaligen Oberen Mühle im Vollbrand stand. Die Flammen hatten sich bereits durch das Dach gefressen.
Umgehend wurde von mehreren Seiten aus ein massiver Löschangriff eingeleitet, bei dem von Trupps teils unter Atemschutz drei C-Rohre und im Verlauf auch das Wenderohr und ein weiteres C-Rohr über die Drehleiter im Außenangriff eingesetzt wurden. Ein Innenangriff war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. So konnte eine weitere Brandausbreitung auf das unter Denkmalschutz leerstehende Mühlengebäude auf weitere kleinere Nebengebäude verhindert werden. Parallel zu den Löschmaßnahmen wurde die Wasserversorgung aus mehreren Hydranten aufgebaut und sichergestellt sowie das Hygienemodul aufgebaut und betriebsbereit gemacht. Hier konnten die Atemschutztrupps die kontaminierte Ausrüstung und persönliche Schutzkleidung ablegen, eine Grobreinigung durchführen und Wechselkleidung anziehen. Mitarbeiter der Energieversorger stoppten die Strom- und Gaszufuhr zum Gebäude. Die Einsatzleitung um den stellvertretenden Kommandanten Marc Leimkötter wurde durch die Mannschaft des Einsatzleitwagens unterstützt, die auch die Einsatzdokumentation durchführte. Bürger- und Ordnungsamtsleiterin Raphaela Trumpp war ebenfalls vor Ort, machte sich ein Bild vom Geschehen und unterstützte die Einsatzleitung.
Nach rund einer Stunde konnte „Feuer schwarz“ gemeldet werden. Die Nachlöscharbeiten zogen sich allerdings noch einige Zeit hin, da immer wieder Glutnester aufflammten. Zur Kontrolle kam auch eine Wärmebildkamera zum Einsatz. Drei in der Scheune abgestellte Fahrzeuge, ein Traktor, ein PKW und ein Anhänger sowie einige Maschinen wurden durch das Feuer völlig zerstört.
Zwei hinzugezogene Feuerwehr-Fachberater „Bau/Einsturz“ aus Bretten und Östringen beurteilten das Brandgerippe und stellten fest, dass das Gebäude akut einsturzgefährdet war, weshalb nach Rücksprache mit der Polizei und mit Unterstützung durch den Teleskoplader eines benachbarten Landwirts die Giebelwand zur Straßenseite hin und Teile des Dachgebälks aus Sicherheitsgründen eingerissen wurden. Mitglieder der Betriebsfeuerwehr E.G.O. führten im Laufe des Einsatzes vorsorglich Kontrollen an Fabrikhallen im benachbarten Werk 2 durch.
Helfende des DRKs übernahmen bei schweißtreibenden Temperaturen knapp unter 30oC die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken und sicherten die Feuerwehrkräfte sanitätsdienstlich ab. Verletzt wurde niemand. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache sowie zur Schadenshöhe aufgenommen. Vom städtischen Bauhof wurde nach Abschluss der Löschmaßnahmen weiteres Absperrmaterial zur Einsatzstelle gebracht, um diese abzusichern.
Im Einsatz bzw. in Bereitstellung waren 18 Feuerwehrangehörige der Abteilung Oberderdingen mit dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20, dem Einsatzleitwagen ELW 1, dem Gerätewagen-Logistik GW-L2 und dem Mannschaftstransportwagen MTW, acht Kräfte der Abteilung Großvillars mit dem Mittleren Löschfahrzeug MLF und dem Mannschaftstransportwagen MTW, neun Kräfte der der Abteilung Flehingen der Drehleiter DLA (K) 23/12 sowie zwei Fachberater der Feuerwehren Bretten und Östringen mit jeweils einem Einsatzleitwagen ELW 1 bzw. Mannschaftstransportwagen MTW.
Der Rettungsdienst des DRK-Kreisverbands Karlsruhe war mit einem Notarzt, fünf Mitarbeitenden, einem Notarzteinsatzfahrzeug NEF aus Bretten und einem Rettungswagen RTW von der Wache Kraichtal-Menzingen unter der Leitung des Organisatorischen Leiters Rettungsdienst Tim Synovzik, der mit einem Kommandowagen KdoW angerückt war, vor Ort. Von der Einsatzgruppe Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Oberderdingen waren vier Helfende mit einem Notfallhilfefahrzeug, einem Krankenwagen KTW-4 und einem Mannschaftstransportwagen MTW samt Einsatzanhänger im Einsatz.
Die Polizei war mit einer Beamtin und einem Beamten sowie einem Streifenwagen vom Revier Bretten angerückt. Die Energieversorger EnBW / Netze BW (Strom) und Netze Südwest (Gas) waren mit mehreren Mitarbeitern des Störungs-/Bereitschaftsdienstes und Fahrzeugen vor Ort.
Einsatzende war gegen 20.45 Uhr. Die Reinigungs- und Aufrüstarbeiten an Geräten, Fahrzeugen und persönlicher Schutzkleidung nahmen in den Folgetagen noch etliche Arbeitsstunden in Anspruch.
Dazu die Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Karlsruhe:
Rund 250.000 Euro Sachschaden nach Scheunenbrand
Oberderdingen. Beim Brand einer landwirtschaftlich genutzten Scheune in Oberderdingen entstand am Dienstagnachmittag ein hoher Sachschaden.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen geriet das Gebäude gegen 16:00 Uhr aus bislang ungeklärter Ursache in Vollbrand. Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befanden sich keine Personen in der Scheune.
In dem Objekt waren mehrere landwirtschaftliche Fahrzeuge und Maschinen untergestellt, die bei dem Brand wohl stark beschädigt wurden.
Die Feuerwehren aus Oberderdingen, Flehingen und Großvillars waren mit einem Großaufgebot an Kräften im Einsatz und konnten ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude verhindern.
Der entstandene Sachschaden liegt aktuellen Schätzungen zufolge bei etwa 250.000EUR.
Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.
Quelle: Anna Breite-Diehl, Pressestelle Polizeipräsidium Karlsruhe / Presseportal, 18.06.25
Fotos: Feuerwehr Oberderdingen
Dazu der Facebook-Post von Einsatz-Report24:
Dazu der Facebook-Post vom DRK OV Oberderdingen: