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Katwarn Warnungen

   

Ersten Flehinger TH-Ausbildungstag in der Abteilung Flehingen durchgeführt!

Details

Bereits am Samstag, den 27. Oktober wurde von der Abteilung Flehingen erstmalig, ein ganzer Ausbildungs-Samstag, der sich mit dem Schwerpunkt-Thema „technische Hilfeleistung, Personenrettung aus einem verunfallten PKW“ mit Zuhilfenahme von schwerem hydraulischen Rettungsgerät befasste, organisiert, vorbereitet und auf einem Gemminger Schrottplatz durchgeführt.

Dieser Themenbereich ist so umfassend in Bezug auf die Vorgehens- und verschiedenen Rettungsmöglichkeiten, dass ein „Normaler“ Übungsdienst am Montagabend mit „nur“ eineinhalb bis zwei Übungsstunden nicht immer den gewünschten Lernerfolg für die Einsatzmannschaft mit sich bringt. Um 8.00 Uhr begann der Ausbildungstag mit dem Antreten im Flehinger Feuerwehrhaus. Erst hier

wurde den Teilnehmern die Örtlichkeit des Tages, sowie die vorgesehenen Themenblöcke verraten. Gespannt und mit neugierigen Erwartungen, machte man sich mit dem Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) der Abteilung Flehingen sowie dem Rüstwagen (RW), den man sich für diesen Tag von der Abteilung Oberderdingen geliehen hatte, in Richtung Gemmingen auf.

Dort angekommen, musste von den 12 Teilnehmern zuerst den Einsatzfahrzeugen zugeordnete Geräteablageplätze hergerichtet und aufgebaut werden.

Zwei Schrottfahrzeuge wurden in der Zwischenzeit für uns bereitgestellt, um in den nächsten Stunden mit verschiedenen Geräten und Handwerkzeug zerkleinert und von uns demontiert zu werden.

Begonnen wurde mit wichtigen Grundlagen und Hinweisen zur Unfallverhütung. Sicherheitshinweise sowie eine kurze Geräteweinweisung schlossen sich an.

Auch wurde der technische Hilfeleistungseinsatz im Rahmen von Feuerwehrgesetz und der Kostenersatzregelung besprochen. Auch die jeweiligen Aufgaben der

Mannschaft nach der Feuerwehrdienstvorschrift und nach der „Standard Einsatzregel VU“ der Feuerwehr Oberderdingen wurden hierbei angesprochen und erörtert.

Erste technische Aufgabe an die Einsatzmannschaft war, vorhandene sowie die verschiedenen Sicherheitssysteme in den beiden Fahrzeugen aufzufinden

und diese durch abnehmen von Verkleidungen und Blenden frei zu legen. Ebenso wurden tragende und versteifende Bauteile der Fahrgastzelle freigelegt.

Unser Kamerad Markus von Berg erklärte uns diese und Ihre Aufgaben im Anschluss detailliert.

Danach ging es ans handwerkliche. Aufgeteilt in zwei Gruppen war die nun gestellte Aufgabe, sich über die Kofferraumklappen mittels hydraulischem Rettungsgerät einen Zugang in die Fahrgastzelle zu verschaffen und die Hutablagen, Rückenlehne und Sitzpolster der Rückbank aus dieser zu entfernen. Diese angewendete Rettungstechnik nennt man „Tunneln“. Sie ermöglicht, den Unfall-Patienten Achsengerecht nach hinten, aus einem Fahrzeug heraus zu retten, wenn ein seitlicher Zugang durch Hindernisse erschwert oder gar unmöglich ist.

Während den laufenden Tätigkeiten gab es den einen oder anderen Tipp zum Glasmangement, oder dem ansetzten der schweren Rettungsgeräte an der Fahrzeug-Karosse.

Ohne große Verzögerung ging es dann mit der Rettungstechnik „Großen Seitenöffnung“ weiter. Bei dieser Rettungsmethode wird die hintere Türe, gleichzeitig mit der B-Säule, sowie der vorderen Tür herausgeschnitten bzw. gespreizt um einen größtmöglichen Zugang zum Unfall-Patienten zu erhalten.

Die Übungsfahrzeuge zeigen sich hierbei etwas widerspenstig. Doch die bei der Feuerwehr Oberderdingen eingesetzten Rettungsgeräte sind auf aktuellem technischen Stand, sodass auch diese Rettungstechnik zügig durchgeführt werden konnte. An der gegenüberliegenden Fahrzeugseite konnte nach einem Wechsel der Bediener an den Geräten diese Rettungstechnik wiederholt geübt werden. In der nächsten Station wurde durch Einsatz von Rettungszylindern der Arbeitsbereich in der Fahrgastzellen durch wegdrücken des Daches weiter vergrößert.

Hier trainierte man, einen guten sowie tragfähigen Ansatzpunkt innerhalb der Fahrgastzelle aufzufinden und die notwendigen Einsatzlängen der Rettungszylinder richtig abzuschätzen. Schlussendlich wurde das Dach dann doch noch komplett abgenommen. Um Einklemmungen im Fußraum bei Fahrer und Beifahrer aufzuheben wurde die Lenksäule sowie das Armaturenbrett mit samt des Vorderwagens/Motorblock nach vorne hin weggedrückt. So entsteht auch in den beiden vorderen Fußräumen viel Platz und Freiraum um eine Einklemmung schnell zu beheben. Da wir mit dieser Übung massiv in die Statik des Fahrzeuges eingegriffen hatten, war es an der Zeit, die Fahrzeuge komplett zu demolieren. Die Letzte Aufgabe des Tages war es dann, zuerst einen Reifen von einer beliebigen Felge abzuziehen. Mit elektrischer Säbelsäge, Motortrennschleifer, elektrischem Trennschleifer, Rettungsschere und Spreizer, aber auch einfachen Handwerkzeug musste dann die Blech- und Ausstattungsteile des Fahrzeuges so bearbeitet werden, dass diese durch den abgezogenen Reifen gesteckt werden konnten. Jeder konnte sich hierbei nochmals so richtig an den Fahrzeugen und mit den verschiedenen Geräten auslassen.

Nach 7 Stunden üben und malochen verließen wir gegen 16.00 Uhr das Gemminger Schrottplatz Arial. In Flehingen angekommen, mussten noch die Fahrzeuge und Geräte gereinigt und wieder einsatzbereit gemacht werden. Nach einer kurzen Nachbesprechung endete pünktlich um 17.00 Uhr eine durchaus gelungene und lehrreiche Ausbildungsveranstaltung.

Unser Dank geht an Sebastian Heim, der sich für das Herrichten der Frühstückspause verantwortlich zeigte. Dem Team der Gaststätte „Bahnhof Gemmingen“ für den vorzüglichen und schmackhaften Mittagstisch. Der Firma Naumann, die uns unentgeltlich Ihr Gelände sowie die beiden Fahrzeuge zur Verfügung gestellt und uns damit diesen tollen Tag ermöglicht hat. Dem Co. Ausbilder Markus von Berg für seine Unterstützung und Übernahme eines Themenblockes.

Ein ganz großes Lob an unseren Abteilungskommandanten Marco Dinkel. Er hat sich diesen Ausbildungstag ausgedacht, und mit einem erkennbaren Roten Faden durch die Themenbereiche an diesem Ausbildungstag geführt. In seinem Schlusswort erwähnte Dinkel bildlich ausgedrückt, dass man nun eine neue Kommode für die technischen Hilfeleistungseinsätze und -aufgaben, mit mehreren verschiedenen Auszugsschubladen angeschafft habe. In die unterste Schublade wurden mit dieser Veranstaltung erste Grundlagen und Rettungstechniken hineingelegt. Weitere Inhalte und Rettungstechniken müssen nun sukzessive hinzugefügt werden, um für den Ernstfall einen Plan A, Plan B oder gar Plan C schnell und im Sinne einer Patientenorientierten Technische Rettung an der Einsatzstelle zur Verfügung zu haben.

   
© Freiwillige Feuerwehr Oberderdingen