06.11.2011 - Oberderdinger Feuerwehrspitze beim Führungskräfteseminar der Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe
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- Veröffentlicht: Sonntag, 06. November 2011 11:31
- Geschrieben von MW
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Vom Freitag, 04.11.11 bis Sonntag, 06.11.11 nahm unsere Feuerwehrführung wieder am alle zwei Jahre stattfindenden Kommandantenseminar des Kreisfeuerwehrverbands in Altensteig-Wart teil. Sie erhielten dabei vielerlei aktuelle Informationen aus dem Feuerwehrwesen bzw. aus dem politischen und rechtlichen Umfeld.
Weitere Informationen zum Seminar hier im Bericht des Kreisfeuerwehrverbands Karlsruhe :
Verbandsnachricht
Führungskräfteseminar der Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe
Regelmäßig treffen sich die Kommandanten und Abteilungskommandanten der Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe zu einer mehrtägigen Weiterbildungsveranstaltung. Kreisbrandmeister Thomas Hauck und Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Rudolf Dieterle konnten im Ausbildungszentrum der Dekra in Altensteig-Wart über 166 Führungskräfte aus den Freiwilligen und Werkfeuerwehren des Landkreises begrüßen.
Bestandteil des Seminars war auch ein Sportprogramm |
Mit Frank Obergoeker von der Unfallkasse Baden-Württemberg konnte ein Referent gewonnen werden, der in sehr praxisnaher Art Hinweise zur Präventionsarbeit der UKBW geben konnte. Er selbst ist Führungskraft in einer Freiwilligen Feuerwehr und kennt so die Sorge und Nöte quasi aus erster Hand. An verschiedenen Beispielen aus der Praxis zeigte er die Notwendigkeit einer guten Präventionsarbeit auf. Es gelte in jedem Fall durch eine gute Ausbildung und tadellose Ausrüstung Unfallereignisse, die Einzelne extrem schädigen oder gar der Tod eines Feuerwehrangehörigen zu verschmerzen wäre, zu vermeiden. Die Pflege und das Einhalten von Prüffristen ist nach seiner Auffassung ebenso wichtig, wie gute und gezielte Ausbildung mit den eingesetzten Gerätschaften. |
Sport ist eine wertvolle Möglichkeit, die Fitness auch für den Einsatzdienst zu verbessern. Es gelte aber auch hier den Verletzungen Einhalt zu gebieten. Gerade im Bereich Sport haben die Unfallmeldungen in den letzten Jahren wesentlich zugenommen. Obergoeker sprach sich aber eindeutig für den Feuerwehrsport als wesentlicher Baustein der Präventionsarbeit aus und lobte das Programm für die Tagung mit einem wesentlichen Teil sportlicher Betätigung durch die Teilnehmer. Außerdem bot er an, bei Fragen zum Versicherungsschutz ihn direkt bei der UK-BW zu kontaktieren. Er steht den Feuerwehren gerne mit Rat und Tat zu Seite. Mit dem Hinweis auf den Feuerwehrduathlon am 17. Juni 2012 in Tennigen im Landkreis Emmendingen schloss Obergoeker seinen interessanten Vortrag.
Mit dem Merkblatt für die Tätigkeit der Feuerwehr für die brandschutztechnische Beurteilung von Großveranstaltungen stellte Brandrat Florian Geldner von der Berufsfeuerwehr Karlsruhe eine sehr praxisnahe Arbeitshilfe für die Kommandanten vor. Am Beispiel der Großveranstaltung „Das Fest“ in Karlsruhe zeigte er auf, welche Möglichkeit die Feuerwehr hat, zur Sicherheit solcher Events beizutragen. Es gelt,e wie Geldner weiter ausführte, ganz besondere Verhaltensweisen der Besucher zu berücksichtigen. Man kann dies auch mit dem „Michael Jackson Effekt“ treffend umschreiben. Für die Feuerwehr des Landkreises nannte er einige Märkte, Straßenfest und Events als Beispiele, um den Inhalt dieses Merkblattes auch bei kleineren Veranstaltungen anzuwenden. Kreisbrandmeister Thomas Hauck berichtete von Gesprächen zur Wiederholung der Triathlonveranstaltung im nördlichen Landkreis. Wie bei vielen anderen Fällen der Hinzuziehung der Feuerwehr zu „Hilfsdiensten“ gilt es auch hier auf die Kernaufgaben, sprich gesetzlichen Pflichtaufgaben der Feuerwehr hinzuweisen. Dies müsse nach Auffassung des Kreisbrandmeisters insbesondere auch den Bürgermeistern verdeutlich werden. Sie tragen als Ortspolizeibehörde bei solchen Veranstaltungen die Verantwortung auch gegenüber den Veranstaltern. Florian Geldner zeigte weiterhin die besondere Problematik bei der notwendigen Räumung bzw. Evakuierung von Sonderbauten auf. Sein Appell an die anwesenden Führungskräfte beinhaltete im Wesentlichen die Durchführung von Objektbegehungen und das Erarbeiten von Verhaltensweisen für den Schadensfall. Diese seien in Plänen festzuschreiben und auch regelmäßig mit den Einsatzmannschaften zu üben.
Welche Gefahren gehen von der Internet- und Mobiltelefonnutzung aus? Diese Frage stellte Uli Sailer, Medienreferent aus Gerlingen in den Mittelpunkt seines Vortrages am zweiten Seminartag. „Man kommt ohne Internet- und Mobiltelefonnutzung heute nicht mehr aus“, stellte er grundsätzlich fest. Es gelte aber sowohl in der Familie als auch in der Öffentlichkeit auf die Risiken und Gefahren hinzuweisen. So berichte der Medienreferent von Schadenersatzforderungen gegenüber Privathaushalten wegen Fehlverhalten von Kindern beim Umgang mit dem Internet. Seine weiteren Hinweise zu den Gefahren im web sind eher beunruhigend und besorgniserregend. Gerade wenn man anerkennen muss, dass sich diese Technik rasend schnell weiter entwickelt und immer mehr Nutzer mit modernsten Geräten ausgestattet sind, lassen auch weitere große Gefahren für alle Nutzer künftig nicht vermeiden; man sollte diese aber kennen. Mit den Hinweisen auf haftungsrechtliche und auch strafrechtliche Bestimmungen rundeten den Vortrag zu den Gefahren im Internet ab.
„Es ist schon gute Tradition, dass die Spitze des Landratsamtes auch an der Tagung teilnimmt“, stellte Kreisbrandmeister Hauck bei der Begrüßung des Ersten Landesbeamten Knut Bühler fest. Bühler vertrat den im Urlaub weilenden Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. In seinem Grußwort bedankte sich Bühler für den sehr engagierten Einsatz der Feuerwehr bei der gerade jüngst unter Mitwirkung des Landratsamtes stattgefundenen Stabsrahmenübung. Zu dem Bau eines Gebäudes für die integrierte Leitstelle für die Feuerwehren und den Rettungsdienst im Bereich der Stadt Karlsruhe und des Landkreises Karlsruhe wurden entscheidende Schritte gemacht, führte Bühler weiter aus. Die Verträge sind ausgearbeitet und können im zeitigen Frühjahr in die Gremien eingebracht werden. Er betonte auch, dass auf dem Gebiet der Arbeitsebene zwischen den Feuerwehren und dem Rettungsdienst bereit eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit stattfindet.
Der weitere Tag stand ganz im Zeichen der sportlichen Betätigung. Bei herrlichem Herbstwetter und in schöner Landschaft des Schwarzwaldes standen Rad fahren, wandern, joggen und nordic walking auf dem Programm. Sportbeauftragter Christoph Schneider bot außerdem einen Workshop Sport durch Spiel & Spaß für interessierte Führungskräfte an. Mit den Hinweisen des Kreisbrandmeisters zu aktuellen Themen und den Informationen des Kreisfeuerwehrverbandes zu Projekten und Aktionen konnte die erfolgreiche Tagung am Sonntagvormittag abgeschlossen werden.
Quelle: Edgar Geissler, Kreisfeuerwehrverband Karlsruhe, 07.11.11