Zu ihrem 37. Neujahrsempfang hatte die Stadt Oberderdingen traditionell am Dreikönigstag, 06.01.2024 nachmittags in die Aschingerhalle eingeladen. Wie gewohnt nahm daran auch eine Abordnung der Feuerwehr Oberderdingen mit Kameraden aller drei Abteilungen rund um die Führungsriege teil.Rund 400 Gäste waren am Samstag, 6. Januar 2024, zum Neujahrsempfang der Stadt Oberderdingen in die Aschingerhalle gekommen. Beim traditionellen Empfang begrüßte Bürgermeister Thomas Nowitzki alle Besucher - darunter auch Ehrengäste wie Abgeordnete aus dem Bundestag Nicolas Zippelius, dem Landtag Andrea Schwarz und Ansgar Mayr, Oberbürgermeister Martin Wolff aus Bretten und die Bürgermeister der Nachbargemeinden Markus Rupp aus Gondelsheim, die Bürgermeisterstellvertreter Ulrich Fischer aus Sulzfeld, Klaus Riekert aus Sternenfels und Volker Geisel aus Zaisenhausen, Bürgermeister a.D., Ehrenbürger, Träger der Bürgermedaille und des Bundesverdienstkreuzes, Gemeinderäte, Firmen- und Vereinsvertreter sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger. In seiner Neujahrsansprache blickte Bürgermeister Thomas Nowitzki auf das vergangene Jahr zurück und gab einen Ausblick auf das kommende Jahr. Als Gastredner war Jeff Klotz eingeladen, der seinen Vortrag „Klöster, Marktflecken, Handelsorte – Oberderdingens langer Weg zur Stadt“ hielt. Musikalisch umrahmte der Musikverein Flehingen mit Unterstützung von Musikerinnen und Musikern des Musikvereins Oberderdingen unter der Leitung von Arthur Relle den Empfang.
Bürgermeister Thomas Nowitzki nannte in seiner Ansprache einige der wichtigsten Ereignisse aus dem vergangenen Jahr darunter die Erhebung zur Stadt. „Das Jahr 2023 ist schon Geschichte. Für uns in Oberderdingen ist es ein besonderes Jahr, ja ein politisch, regionalpolitisch und kommunalpolitisch bedeutendes Jahr. Im 50. Jahr von Oberderdingen mit Flehingen und Großvillars sind wir seit 1. November die jüngste, insgesamt 316. Stadt in Baden-Württemberg. Und überhaupt erst die achte Gemeinde, die in diesem Jahrhundert in unserem Bundesland zur Stadt erhoben wurde. Der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister des Landes Baden-Württemberg Thomas Strobel hat bei der Stadterhebungsfeier am 20. November bestätigt, dass die positive Entscheidung der Landesregierung auf die ausgezeichnete Entwicklung von Oberderdingen mit Flehingen und Großvillars in den letzten 50 Jahre zurückzuführen ist“, sagte der Schultes. Ebenso war die Gründung der Bürgerstiftung Oberderdingen von großer Bedeutung. „Nach Mitteilung der Deutschen Treuhand über die Sparkasse sind dafür 19.940 Euro der Bürgerstiftung Oberderdingen zugeflossen“, teilte der Bürgermeister mit und dankte dafür herzlich. Seit 1980 ist Oberderdingen vom Ziel geprägt, die Identität des Ortsbildes zu erhalten und dabei eine nachhaltige Nutzung zu ermöglichen. So konnte im Sommer 2023 das Kaffeehaus Aschinger am Marktplatz eröffnet werden. Im Bereich des Hochwasserschutzes hat Oberderdingen gehandelt. Die Rückhaltung der drei Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Kraichbach, Humsterbach und Kohlbach mit dem Klimaschutzfaktor wurde erhöht und das HRB Breitwiesen neu gebaut. Rund 1.2 Mio. Euro wurden investiert und das maximal förderfähige HQ 100 für ein 100-jähriges Hochwasser erreicht. Auch die Teilnahme Oberderdingens mit der Skulptur „Freiheitsgrade“ am Europäischen Skulpturenweg, die Überarbeitung der Förderrichtlinien für Vereine, die Reise in die österreichische Partnergemeinde Heinfels sowie die traditionellen Veranstaltungen der Vereine und das ehrenamtliche Engagement Vieler darunter auch das der Freiwilligen Feuerwehr, das besonders durch den Hausbrand in der Sternenfelser Straße sowie beim Großbrand einer Recyclingfirma im Speziellen gefordert war, nannte Bürgermeister Thomas Nowitzki.
Ebenso gab er einen Ausblick auf 2024. Hier ist der Baustart des 9. Bauabschnitt im Interkommunalen Industriegebiet mit rund 6 ha und des 10. Bauabschnitts mit 3 ha geplant, so dass etwa 20 neue Gewerbegrundstücke entstehen werden. Mittelfristig gibt es Planungen für drei Projekte in der Stadt mit insgesamt fast 100 zusätzlichen Kinderbetreuungsplatzangeboten und Kosten von rund 8 Mio. Euro. Bis Mitte September 2025 soll die Region die Windkraftstandorte festlegen. Auch Oberderdingen ist dabei gefordert. Zur Jahresmitte werden die 32 Wohnungen des Projektes „Wohnen am Heiliggrund“ an die Mieter übergeben. Weitere Wohnprojekte der Kommunalbau sollen mit insgesamt 26 Wohneinheiten in der Flehinger, der Schiller- und der Dr. Friedrich-Schmitt-Straße in 2024 starten. Um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen ist 2024 geplant das kleine Gebiet Kirchberg – West oberhalb der Sulzfelder Straße mit 15 Grundstücken zu erschließen und in Sickingen in die Planungen für das Gebiet Hopfenacker für voraussichtlich 2-3 Bauabschnitte einzusteigen.
Gastredner Jeff Klotz nahm die Gäste beim Empfang auf eine kurzweilige und interessante Zeitreise und erläuterte bei seinem Vortrag „Klöster, Marktflecken, Handelsort – Oberderdingens langer Weg zur Stadt“ warum Oberderdingen nicht bereits schon viel früher zur Stadt ernannt wurde. Jeff Klotz wuchs in Remchingen und Kopenhagen auf und studierte Geschichte, Klassische Archäologie sowie Ur- und Frühgeschichte an der Universität Heidelberg. Seit 2008 ist er mitverantwortlich für den Aufbau des Römermuseums Remchingen, das er seit 2009 ehrenamtlich leitet. Dieses Museum entwickelte er seit 2011 zu einem Spezialmuseum für Religionsgeschichte. Darüber hinaus organisiert Jeff Klotz seit 2013 den Verband der Kultur- und Museumslandschaft Nordschwarzwald und ist seit 2015 Kurator des Archäologischen Museums Pforzheim. Er betreibt das J. S. Klotz Verlagshaus im Schloss Bauschlott in Neulingen und ist Betreiber des Kunstmuseums Schloss Bauschlott sowie des Cafés im Schloss Bauschlott. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der schulischen Kulturarbeit. Mit der Villa Wagner betreibt er ein Kulturzentrum in Pforzheim. 2016 erhielt Jeff Klotz den Archäologie-Förderpreis des Landes Baden-Württemberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Bauforschung, Architektur- und Kirchengeschichte. Er ist Mitglied im Kirchenbezirksrat und in der Bezirkssynode des Badischen Enzkreises, der Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Baden sowie der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland. Daneben gründete er 2021 die Wissenschaftliche Gesellschaft Baden-Württemberg und plant die Gründung der Kulturstiftung Baden-Württemberg.
Unter der Leitung von Dirigent Arthur Relle spielten Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Flehingen mit Unterstützung von Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Oberderdingen zum wiederholten Mal zusammen und begeisterten das Publikum.
Am Ende waren alle Gäste eingeladen am Stehempfang bei interessanten Gesprächen teilzunehmen.
Quelle: B. Lohner, Stadtverwaltung Oberderdingen
